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VOM BIEDERMEIER INS JETZT

Ein frisch erworbenes Biedermeierhaus sollte saniert und zum Hauptwohnsitz erweitert werden.

Vor allem der Garten und ein behutsamer Umgang mit dem Bestand lagen den Besitzern am Herzen.


Ein erstes bereits bestehendes Konzept sah eine räumliche Verbindung der rückwärtigen Flügel durch eine Art Wintergarten und die Erweiterung des Hauses durch einen zentralen Anbau zur Straße hin vor.


Im Entwurf wurden mehrere Varianten zur räumlichen Erweiterung diskutiert. Für die Erweiterung des zentralen Hauptwohnraumes gefiel aber der Vorschlag eines möglichst transparenten Kubus anstelle des bestehenden Balkons am besten. Durch diesen Eingriff wird der Wohnraum nicht nur räumlich vergrößert, es entsteht auch eine starke optische Verbindung mit dem Außenraum. Dem gegenüber wird entlang der vom Bestand vorgegebenen zentralen Wegachse auf der Rückseite des Hauses ein Wintergarten mit ebenfalls großzügiger Verglasung gesetzt. Durch diese über die Hauptachse verbundenen transparenten Räume wird die starke Introvertiertheit der biedermeierlichen Substanz durchbrochen und der vom Besitzer sehr geliebten Garten zum erlebbaren Teil des Wohnraumes.

Das im Ursprung an der Rückseite liegende Entree wird an die Seite verlegt und über eine Treppe erschlossen, welche durch das Hinaufschreiten den Moment des Ankommens verstärkt. Über den neu geschaffenen Vorraum gelangt man über zwei Wege direkt in die Küche oder auf die Hauptachse des Grundrisses. Die Nebenräume sind hinter flächenbündigen Türen versteckt. Die Orientierung der Küche thematisiert ebenfalls den Garten. Hinter der zentralen Kücheninsel stehend hat man über 3 Fenster einen ungehinderten Blick in den Garten, während der Stauraum an der Rückseite des Raumes konzentriert ist. Der hinter der Küche liegende Vorbereitungsraum, ist mit einer Tapetentüre im Küchenkubus versteckt, und folgt auch hier dem Konzept der versteckten Nebenräume. Auch im Bad ist der Thematisierung des Gartens allgegenwärtig und wird hier durch eine freistehende Wanne mit Blick nach Draußen umgesetzt.

Um eine Einsichtigkeit des Grundstückes vom Straßenraum etwas einzudämmen, wird an der Grundstücksgrenze ein Carport mit Nebengebäude im zulässigen Ausmaß zu einem gestalterischen Objekt verbunden.


Das Projekt musste leider Aufgrund der sich während der Corona-Krise verschärfenden Baukostensituation, in der Ausführungsplanung mehrfach adaptiert und vereinfacht werden. Die zentralen Entwurfsthemen der verbundenen transparenten Räume und der Thematisierung des Gartens konnte aber erhalten werden.

Status

Gebaut

Kategorie

Privat

Leistungsbild

Vorentwurf, Entwurf, Einreichung

Ort

Wien, Liesing

Bauphysik, Strohbach&Peresutti

Statik, KPPK, Klaus Petraschka

Geometer Eckharter ZT GmbH, DI Werner Stiglitz

Ausführungsplanung Alfalinear, Claus Tschugg

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